Heini Holzer, der freundliche Schornsteinfeger aus der Ortschaft Schenna unterhalb des steil aufragenden Ifingers, war einer der größten Bergsteiger seiner Zeit.
Ein Zufall katapultierte ihn in eine alpine Randdisziplin, in der in den 1970er Jahren nur sehr wenige Alpinisten zu Hause waren. Man kann Holzer als den Vater des Steilwandfahrens bezeichnen. Als echter Bergsteiger erkundete er alle Steilwände, die er befuhr, im direkten Aufstieg und plante die einzelnen Abfahrten bis ins letzte Detail.
Über 100 Mal gelang dem „Feger“ (sein Spitzname, der auf seine Arbeit als Schornsteinfeger sowie auf das Hinunterfegen über die Eiswände verwies) eine erste Befahrung, wobei die Abfahrt über die Ifinger SW-Flanke eines seiner schwierigsten Steilwandunternehmen war. Drei Jahre lang hatte er auf den geeigneten Zeitpunkt gewartet, um die 55 Grad steile und mit Felsriegeln durchsetzte Wand zu befahren.
1977 verunglückte Holzer tödlich am Piz Roseg (3937 m) in der Berninagruppe, Graubünden (Schweiz).